Trotz der turbulenten Wochen vor der Saison blickt man mit viel Vorfreude unter der Teck der Saisoneröffnung entgegen. Durch den Umbruch innerhalb der Mannschaft und auf der Trainerbank starten die Herzogstädter allerdings mit einer neuen Erwartungshaltung in die Hallenrunde 2018/19.
Rückwirkend lässt sich im Owener Lager auf eine überaus erfolgreiche Saison zurückblicken, die mit dem 3. Platz in der Bezirksliga gekrönt wurde. Nach einem hochspannenden Saisonendspurt landeten die Gelbhemden am Ende direkt hinter dem Lokalnachbarn aus Lenningen, der sich in der Aufstiegsrelegation beweisen durfte. Mit torreichen Spielen und schnellem Tempohandball begeisterte die Mannschaft von Ex-Trainer Steffen Klett ihr Publikum. Auch bei den hart umkämpften Lokalderbys wiesen die Teckstädter am Ende eine positive Bilanz auf. Vor allem in der heimischen Teckhalle wusste die Tecksieben immer wieder zu überzeugen.
Nichtsdestotrotz ging der Saisonübergang unter der Teck etwas unerwartet unschön von statten. Nachdem Spielertrainer und Kommandogeber Steffen Klett dem verlockenden Ruf des BWOLligisten TSG Söflingen folgte, musste der TSV Owen noch weiteren, schweren Aderlass verkraften. Auch die gemeinsamen Wege mit den Eigengewächsen Dominic Fischer, Bastian Klett und Moritz Bittner trennten sich zu Beginn der Vorbereitung. In Anbetracht einer schwierigen Bezirksligasaison, die den Gelbhemden bevorsteht, ein großer Verlust einiger wichtiger Leistungsträger.
Doch es gilt es nun den Blick in die Zukunft zu richten. Durch den personellen Umbruch haben sich neben der Erwartungshaltung unter der Teck eben auch die angestrebten Saisonziele geändert. Nachdem die Herzogstädter in den vergangenen Spielzeiten stets um die Tabellenspitze mitkämpften, gilt es nun sich in einer sehr ausgeglichenen und stark besetzten Bezirksliga neu zu beweisen. Es sollen so schnell wie möglich die benötigten Punkte für den Klassenerhalt gesichert werden. Auf diesem Weg soll zukünftig Neu-Trainer Marius Dotschkal die Richtung vorgeben. Dotschkal konnte die Verantwortlichen von seinem Weg überzeugen und soll aus der neu formierten Mannschaft eine Einheit formen, die den Owener Handball präsentiert. Durch den Weggang einiger Leistungsträger rücken nun zudem neue Personalien vor und sollen künftig mehr Verantwortung übernehmen. Neben dem seitherigen Co-Kapitän Moritz Raichle kommt Abwehrchef Sebastian Kerner als Co-Trainer an Dotschkal’s Seite ebenfalls eine tragende Rolle zu. Auch die routinierten Akteure Matthias Carrle, Hannes Raichle und Tobias Bäuchle sollen mehr Verantwortung übernehmen. Dass sie die Owener Farben repräsentieren können haben sie bereits mehrmalig unter Beweis gestellt.
Alles in allem soll die Owener Spielidee des Tempohandballs aus einer starken 3-2-1-Abwehr heraus weiter perfektioniert werden. Auch die Grundtugenden der Leidenschaft und des Einsatzes werden in dieser Saison von großer Bedeutung sein. Die große Schwierigkeit wird darin liegen, verschiedene Spieler auf veränderten Positionen einzusetzen, sowie die neuen Akteure schnellstmöglich zu integrieren. Aufgrund der Unruhen zum Saisonwechsel hat das Trainerteam Dotschkal/Kerner lediglich einen sehr kurzen Zeitraum zur Verfügung, um eine eingespielte und homogene Mannschaft zu formen. Dabei helfen wird sicherlich, dass die beiden auf das Owener Spielkonzept zurückgreifen können, dass die Mannschaft in den vergangenen Spielzeiten fortwährend verinnerlicht hat.
Erschwerend hinzu kommt, dass die Bezirksliga in dieser Saison wieder sehr gut besetzt ist – und das obwohl sich die Anzahl der Lokalderbys deutlich verringert hat. Mit der SG Lenningen ist der letzte echte Lokalkonkurrent verblieben. Während der VfL Kirchheim den Aufstieg schaffte, musste der TSV Weilheim den bitteren Gang in die Bezirksklassen antreten. Perspektivisch zudem eine besondere Situation für den TSV Owen. Nach der anstehenden Saison steht die Fusion mit der SG Lenningen an. Es wird spannend, ob die „Tälesnachbarn“ in dieser Hallenrunde den ganz großen Wurf landen und vor dem Zusammenschluss den Sprung nach oben schaffen. Neben dem Absteiger TSV Grabenstetten, mit dem es nach einigen Jahren zum Wiedersehen kommt, sowie den Mannschaften des TSV Denkendorf und TuS Stuttgart zählen sie in jedem Fall zum Favoritenkreis der Bezirksliga. Komplettiert wird die Liga durch zahlreiche, bekannte Mannschaften, die um die Plätze im Mittelfeld kämpfen werden. Auch auf die Partie gegen Aufsteiger und Neuling TB Neuffen dürfen sich Owener Zuschauer – nicht nur wegen der kurzen Anreise – freuen.
Darüber hinaus hat der TSV Owen ein sehr hartes Auftaktprogramm vor der Brust. Die Herzogstädter starten gleich am ersten Spieltag zuhause gegen den Absteiger aus der Landesliga, den TSV Grabenstetten (H). Im Anschluss steht die schwere Partie gegen tus Stuttgart auf dem Programm (A), die wohl auch Ambitionen in Richtung oberes Tabellendrittel anmelden. Nach dem Spiel in der Landeshauptstadt steht am dritten Spieltag (A) bereits die nächste schwere Auswärtsaufgabe gegen Eichenkreuz Bernhausen an. Die Gelbhemden müssen sich somit gleich von Beginn an gegen die Mitfavoriten beweisen und zeigen, was in der sehr kurzen und schwierigen Vorbereitungsphase erarbeitet werden konnte.
Die schwierige Kadersituation konnte im Owener Handballlager durch einen guten Unterbau aufgefangen werden. Zahlreiche Akteure aus der zweiten Mannschaft nahmen in der verkürzten Vorbereitung den Konkurrenzkampf auf und versuchten den Sprung in die erste Owener Herrenmannschaft zu schaffen. Neben Youngster Lars Ruß auf der Linksaußenposition und Heiko Häußler auf Rechtsaußen, werden auch Riccardo Bauer und Lukas Carle den Kader verstärken. Wer sich letztendlich einen der heiß begehrten Plätze im Kader erkämpft, wird sich kurz vor Saisonbeginn entscheiden. Auf der Torhüterposition werden Uwe Raichle und Georg Stoll für Florian Einselen (2. Mannschaft aus beruflichen Gründen) nachrücken und mit Matthias Carrle um die Plätze auf der Torhüterposition kämpfen. Zudem die Gelbhemden verstärken wird Patrick Renner vom TSV Zizishausen 2. Der velseitig einsetzbare Linkshänder soll zukünftig auf der rechten Seite Betrieb machen.
Auflaufen werden die Owener Handlballer in dieser Saison wieder in den traditionellen Vereinsfarben Gelb und Schwarz. Leo’s Sportmarketing und Jürgen Lehmann gilt an dieser Stelle ein besonderer Dank. Gleichermaßen gedankt werden muss den Sponsoring-Partnern der Ausrüstung. Die Trikots zieren die Aufdrucke der Firma Riempp Industrietechnik GmbH und der BKK Scheufelen, während die Hosen durch die SV – Sparkassenversicherung Schmid-Raichle – Precker und Aviteq Vibrationstechnik gesponsert wurden.